Nach einem schweren Comeback und einem durchwachsenen Jahr 2022 zeigte die Formkurve nach oben. Nun warten die Australian Open. Zu den Favoriten gehört Thiem aber nicht. Und das Losglück hatte der Österreicher auch nicht auf seiner Seite – bereits in Runde eins muss er mit Andrey Rublev gegen einen Top-Ten-Spieler ran.
Rückkehrer Djokovic als Topfavorit
Die Rückkehr von Novak Djokovic ist in aller Munde – der Serbe durfte beim letztjährigen Turnier nicht antreten, da er sich nicht gegen COVID impfen ließ. Djokovic war sogar bereits in Australien und pochte auf eine Ausnahmeregelung, wurde dann aber des Landes verwiesen. Dieses Jahr greift er wieder an und gilt als absoluter Topfavorit.
Sein größter Konkurrent dürfte Vorjahressieger Rafael Nadal sein. Aber auch einige weitere Athleten möchten sich in Melbourne die Krone aufsetzen. Neben Daniil Medvedev gelten Casper Ruud, Stefanos Tsitsipas, Andrey Rublev, Holger Rune und Felix Auger-Aliassime als große Favoriten auf das Halbfinale und mehr. Für Österreich schlägt Dominic Thiem auf. Der Lichtenwörther bekam als Finalist von 2020 eine Wild Card.
Thiems langer Weg zurück an die Spitze
Das vergangene Jahr war ein zähes für Österreichs Tennis-Aushängeschild. Nach seiner Verletzung arbeitete Thiem lange am Comeback. Und mit seinem Wiedereinstieg folgte ein Dämpfer nach dem anderen – sieben Niederlagen setzte es in Serie. Höhepunkt der Misere war sein Auftritt bei den von ihm eigentlich so geliebten French Open. Thiem ging bereits in Runde eins sang- und klanglos unter, gegen einen No-Name.
Doch der Lichtenwörther kämpfte weiter und intensivierte gerade nach Paris das Training. Dies sollte sich bezahlt machen, den in Gstaad folgte nach langer Zeit wieder ein Halbfinale. Beim Heimturnier in Kitzbühel kam Thiem immerhin ins Viertelfinale. Bei den US Open lief es dann wieder nicht nach Wunsch. Mit Pablo Carreno Busta hatte Thiem in Runde eins bereits ein denkbar schweres Los, der Spanier ließ ihm keine Chance, dennoch war die Leistung in Ordnung. Und die Leistungen blieben auch nach dem Grand-Slam-Turnier gut. Beim Challenger in Rennes kam der Niederösterreicher ins Finale, bei den ATP-Turnieren in Gijon und Antwerpen stieß der Niederösterreicher bis in die Vorschlussrunde vor. Beim Heimevent in Wien kam er dank eines hart erkämpften Sieges gegen Tommy Paul ins Achtelfinale, ein Erfolg, auch wenn dann gegen Daniil Medvedev Schluss war.
Schweres Los für Österreichs Tennis-Ass
Die neue Saison begann nicht nach Wunsch: Als Vorbereitung auf die Australian Open schlug Thiem Ende Dezember beim ATP-250-Turnier in Adelaide auf. Der Österreicher musste sich bereits in Runde eins der Nummer 83 der Welt, Kwon Soon-woo aus Südkorea, in zwei Sätzen geschlagen geben. Doch nun, kurz vor Beginn des Grand-Slam-Turniers in Melbourne tankte Thiem nochmal Selbstvertrauen. Bei einem Einladungsturnier schlug er Frances Tiafoe in zwei Sätzen, der US-Amerikaner ist unter den besten 20 Spielern der Welt und eigentlich in bestechender Form. Das dürfte Thiem nochmal einen Push geben.
Selbstvertrauen kann Thiem gut brauchen, muss er doch bereits in Runde eins der Australian Open gegen die Nummer fünf der Welt, Andrey Rublev, antreten. Der Russe befindet sich in guter Form, gilt als sicherer Kandidat für das Viertelfinale. Thiem hat nicht viel zu verlieren und kann demnach überraschen. Man darf gespannt sein.