Das Duell um die Meisterschaft – in der österreichischen Bundesliga war es lange nicht mehr so mitreißend. Am kommenden Spieltag könnte bereits eine vorzeitige Meisterentscheidung fallen.
Der FC Red Bull Salzburg marschierte die vergangenen neun Jahre in jeder Saison unaufhaltsam zum Titel. Trotz Kaderumbrüchen und Trainerwechseln war keine der Salzburger Mannschaften der vergangenen Spielzeiten zu stoppen.
Salzburg mit „Finale dahoam“
Und auch in der aktuell laufenden Spielzeit befinden sich die Roten Bullen auf Kurs Titelverteidigung. Mit dem jüngsten „Dreier“ beim LASK holte Salzburg erstmals 13 Auswärtssiege in einer Bundesliga-Saison. In der Meistergruppe ist die Mannschaft von Cheftrainer Matthias Jaissle, fast schon selbstredend, noch ungeschlagen. Alles angerichtet also, für den zehnten Meistertitel en suite.
Aus Sicht des österreichischen Serienmeisters gibt es fast kein besseres Ausgangsszenario. Am 30. Spieltag könnten sich die Salzburger bei einem Sieg gegen den SK Sturm Graz vor eigenem Publikum vorzeitig zum Meister krönen. Nach dem Auswärtssieg in Linz liegt der Ligakrösus drei Punkte vor Verfolger Sturm. Mit einem vollen Erfolg gegen die Steirer beträgt der Vorsprung sechs Punkte. Bei zwei noch ausstehenden Runden kann Salzburg dann nicht mehr von Rang eins verdrängt werden – nach dem Grunddurchgang wurden die Punkte der Mozartstädter abgerundet, wodurch der Serienmeister bei Punktgleichzahl vorgereiht wird.
Spielverderber Sturm?
Auch wenn vieles auf einen weiteren Titel der Salzburger hindeutet, fix ist dieser selbstverständlich noch nicht. Der Tabellenführer hat weiterhin mit Verletzungssorgen zu kämpfen, wenngleich die zuletzt gesperrten Nicolas Capaldo und Strahinja Pavlovic im Entscheidungsspiel wieder mitwirken dürfen.
Zudem wäre es der Mannschaft von Coach Christian Ilzer mit Sicherheit eine Freude, am Sonntag als Spielverderber aufzutreten. Das hat der Double-Sieger von 1999 in dieser Saison, als Salzburg im Cup im Elfmeterschießen bezwungen wurde, schon einmal geschafft. Darüber hinaus untermauerten die „Blackys“ am zweiten Bundesliga-Spieltag mit einem hochverdienten 2:1-Heimsieg gegen die „Bullen“– die bislang einzige Salzburger Saisonniederlage in der Liga – ihre Qualität.
Aufgrund einer konstant starken Leistung über die vergangenen Wochen und Monate hinweg blieb die Ilzer-Elf den Salzburgern stets dicht auf den Fersen. Die Punkteteilung spielte Sturm dabei natürlich auch in die Karten.
Mit dem Cup-Erfolg und den jüngsten Siegen gegen Austria Wien und Austria Klagenfurt, die den zweiten Tabellenplatz so gut wie absicherten, schwimmen die Steirer im Vergleich zu Salzburg momentan aber vielleicht sogar auf der etwas größeren Erfolgswelle. Es wird am Sonntag also mit Sicherheit ein packendes Meisterschaftsfinale – möge der Bessere gewinnen.